Lernsystem Informationskompetenz finanzielle allgemeinbildung

 

Modul 7: Verlaufsplanung

Haushaltsplanung

Eine Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe II
Skript als PDF

M. Kroppach-Frey und U. Luetjen
Gymnasium Ohmoor 2003.
Durchgeführt in der Vorstufe (Kl. 11)
im Fach Gemeinschaftskunde.

 

Verlauf Ziele Inhalte/Methoden/Materialien Evaluation
  Auslandserfahrung wird heute in vielen Berufen großgeschrieben. Gerade die Europäische Union bietet viele Erleichterungen für ihre Bürger beim Aufenthalt zu Ausbildungs- und Berufszwecken außerhalb ihres Heimatlandes. In den nächsten Stunden werden Sie sich anhand eines konkreten Beispiels über die Möglichkeiten informieren und eine Finanzierungsplanung für einen Auslandsaufenthalt erarbeiten.    
   

Der erste Schritt besteht darin, ein Land der Europäischen Union und ein Fachgebiet zu wählen.

Sie können unter den angegebenen Beispielen wählen oder Ihre eigenen Wünsche nehmen oder beides miteinander kombinieren.

Beispiele für Wünsche:

  1. Alexander möchte sich in Hamburg bei einer Bank bewerben oder etwas im Bereich "Wirtschaft" studieren.
  2. Anna möchte an einer kleineren Uni Geographie oder Geologie studieren.
  3. Paul hat gehört, dass die Unis in den neuen Bundesländern nicht so überlaufen sind und die Professoren dort viel mehr Zeit für ihre Studenten haben. Er interessiert sich für Naturwissenschaften.

Alexander, Anna und Paul wollen jeweils ein längeres Praktikum in einem anderen Land der EU machen

  1. Mareike möchte "im sonnigen Süden" leben und arbeiten. Sie denkt, dass sie bei einer Ausbildung im Bereich Touristik, Hotelgewerbe oder Altenpflege dort auch einen Arbeitsplatz findet.
  2. Niklas schwärmt für die unberührte Natur und die guten Möglickeiten bei Wassersport und Wintersport in den nordischen Ländern, die er auch in sozialpolitischer Hinsicht interessant findet. Er möchte entweder einen medizinischen Beruf lernen oder einen, der mit Sport zu tun hat.
  3. Nicole hat festgestellt, dass viele Deutsche vor der französischen Sprache zurückzuschrecken. Sie hofft, dass es für eine Ausbildung in Frankreich nicht so viel Konkurrenz gibt und weiß, daß es viele besondere deutsch-französische Angebote gibt. Sie denkt an die Bereiche Kultur oder Handel.
  4. Mathias will in einem englischsprachigen Land der EU studieren.
  5. Heike möchte nach Brüssel . Sie strebt eine Karriere in der Politik an.

Ermitteln Sie per Internet, Informationsschriften oder über persönliche Kontakte die gegebenen Möglichkeiten in diesem Land, auf diesem Fachgebiet ein Studium, eine (praktische) Berufsausbildung oder ein Berufspraktikum zu machen und entscheiden Sie sich dann mit Begründung für eine davon.

Das Land können Sie mit max. 2 weiteren Mitschülern gemeinsam auswählen, für einen Ausbildungsweg muss sich jede(r) individuell entscheiden.

Info z. B. über:

http://europa.eu.int

sowie Hinweise in den beigefügten Informationsbroschüren.

Informieren Sie sich zunächst über die verschiedenen Ausbildungswege:

Universität - andere Hochschulen (staatlich, privat) - betriebliche Ausbildung - Berufsfachschulen - Kombination aus Studium und betrieblicher Ausbildung (neu) ...und den entsprechenden Formen im Ausland

Welche Zulassungsvoraussetzungen muss ein Bewerber erfüllen?

Welche Abschlüsse kann man dort machen?

Wie lange dauert diese Ausbildung?

Weitere wichtige Fragen?

Ebenso für Auslandspraktika!

 
   

Der 2.Schritt: Finanzplanung

  1. Grundbegriffe

    Liquidität; Zahlungsfähigkeit; Kapitaldienstfähigkeit

  2. Ermittlungsaufgabe (I) zu "Auszahlungen"

    Ermitteln Sie, welche regelmäßigen Auszahlungen bei der von Ihnen gewählten Ausbildung ( bzw. Praktikum) im Ausland anfallen und in welcher Höhe:

    1. Welche müssen monatlich gezahlt werden ?
    2. Welche werden in größeren Abständen fällig ?

      Z.B. für:

      • Lebenshaltung
        • Wohnen
        • Ernährung
        • Kleidung
        • Körperpflege u.a.
      • Transport
      • Ausbildung - Lehrbücher,Fotokopien, sonstiges Material, Gebühren, u.a.
      • Versicherungen
      • Freizeit, Sport, Unterhaltung
      • Sonstiges: _____________________________

    Ermitteln Sie reale Werte (Durchschnittswerte)

 
   
  1. Ermittlungsaufgabe (II) zu Einzahlungen

  2. Ermitteln Sie, welche regelmäßigen und unregelmäßigen Einzahlungen Ihnen zufließen würden.

    Vorgabe:

    Ihre Eltern sind in der Lage, Sie mit einer Summe in Höhe des Kindergeldes zuzüglich 250 € monatlich zu unterstützen. Die restliche Summe müssen Sie selbst beschaffen.

    Ermitteln Sie, welche Möglichkeiten Ihnen an Ihrem Ausbildungs(Praktikums)ort bei dem gewählten Ausbildungsgang zur Verfügung stehen.

    • Studentenjob? (Stundenlohn?)
    • Zuschüsse? (Bedingungen ?)
    • Darlehen, Kredite ? (Bedingungen ?)
    • Sonstiges ?

    Welche Möglichkeit bevorzugen Sie ?
    Begründen Sie.

    Ermitteln Sie reale (Durchschnitts-)Werte.

 
   
  1. Unvorhergesehene Ereignisse mit Auswirkungen auf die Liquidität

  2. Betrachten Sie die für Sie angekreuzten Ereignisse.

    Auf welcher Seite der Liquiditätsrechnung (Einzahlungen/ Auszahlungen) werden diese Ereignisse wirksam ?

    Zeichnen Sie ein Diagramm der Ein- und Auszahlungen.

    Müssen Sie etwas unternehmen, um die Zahlungsfähigkeit wieder herzustellen ?

    Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Liquidität:

    Andere Ausgaben reduzieren(welche ?) - einen Kredit aufnehmen (welcher Art ?) - etwas aus Ihrem Besitz verkaufen - zusätzliche Einnahmequellen erschließen (welche ?)

    Ereignisse:

    1. Ihre Patentante hat im Lotto gewonnen und schenkt Ihnen 300 € zum Geburtstag.
    2. Ihre Telefonrechnung im Juni ist höher als sonst: 30 € mehr.
    3. Sie wollen im Juli ein international anerkanntes Zertifkat in Englisch/ Französisch/ Spanisch...(DELF,DELE, ...) ablegen. Prüfungsgebühren sind fällig, für 4 Prüfungseinheiten 102 €.
    4. Die Abrechnung der Heizkosten hat ergeben, dass Sie ab Mai eine um 50 € erhöhte Heizkostenpauschale zahlen müssen.
    5. BAFÖG wurde erhöht um 30 € monatlich ab Juli.
    6. Ihr Vater wird arbeitslos. Er kann Ihnen ab Oktober nur noch die Hälfte an Zuschuss zahlen.
    7. Sie finanzieren Ihr Studium als Fahrradkurier. Im Februar wird Ihr Fahrrad gestohlen. Ein neues Fahrrad kostet ca. 850 Euro.
    8. Sie haben eine preiswerte Eineinhalbzimmerwohnung in der Nähe Ihres Ausbildungsorts gefunden. Da die Verbindungen mit dem ÖPNV sehr zeitraubend sind, haben Sie sich ein gebrauchtes Auto gekauft. Nach sechs Monaten, im August, wird eine größere Reparatur fällig: ca.500 Euro Reparaturkosten.
    9. Sie kaufen oft Sonderangebote, die in größeren Mengen billig angeboten werden. Die überschüssige Menge frieren Sie ein. Im Mai geht die Kühl-/Gefrierkombination kaputt, die Sie von einem Nachbarn bei dessen Auszug geschenkt bekommen hatte. Sie brauchen ganz schnell Ersatz: ca.400 €.
    10. Sie jobben neben dem Studium, weil das Geld von Ihren Eltern nicht reicht. Wegen eines Sportunfalls können Sie drei Monate lang, von August bis Oktober, nicht jobben.
    11. Sie brauchen zum September einen leistungsfähigeren Computer für Ihr Studium. Dafür müssten Sie mindestens 1.500 € ausgeben.
    12. Auf Flohmärkten im August ist es Ihnen gelungen, Ihre alten CDs zu verkaufen an Touristen zu verkaufen. Sie haben nach Abzug der Standgebühren 200 € eingenommen.
    13. Ihre Miete wird am 1. des Monats abgezogen. Das Geld , das Sie von Ihren Eltern bekommen, wird meistens erst 3 - 5 Tage später Ihrem Konto gutgeschrieben.
 
   

Leistungsnachweise für die Bewertung:

Schriftliche Leistung:

Mappe zum Thema: Finanzierung eines Ausbildungsabschnitts im Ausland (EU)

  1. Äußere Form beachten!

  2. Inhalt:

    Wahl von Land und Fach/Ausbildungsgang vorstellen und begründen

    Darstellung und Reflexion des Arbeitsprozesses, Erfahrungen

    Ergebnisse: Spezifische Möglichkeiten kurz darstellen und Entscheidung für eine Alternative begründen

    Eigene Bewertung der Erfahrungen

Sichtbar werden sollte dabei die Fähigkeit zur eigenständigen Bearbeitung! Also bitte die Ergebnisse nicht lediglich in Form von ausgedruckten Internetseiten präsentieren. Denken Sie bitte auch an eine leserfreundliche Gestaltung, auch in sprachlicher Hinsicht.

Das Ganze sollte am Beispiel einer Person zeigen, welche (finanziellen) Möglichkeiten zur Verwirklichung bestimmter Ausbildungsinteressen er /sie hat und welche davon er/sie für sich am besten findet. Das Ergebnis aller Vorgaben und Entscheidungen sollte in Form einer Haushaltsplanung für ein Jahr übersichtlich dargestellt werden.

Laufende Kursarbeit:

Mitarbeit in Plenumsphasen

Nachweise(Listen, Grafiken, Notizen) zu den drei Ermittlungsaufgabenaufgaben (Auszahlungen, Einzahlungen, Kredit an Studenten/Auszubildende)

Evtl. Kurztests zu Fachbegriffen der Finanzwirtschaft

 
   

Quellenangaben

Informationsbroschüren/Zeitschriften:

Audimax Reifeprüfung Heft 1/2002
Magazin für Studium und Ausbildung, Audimax-Verlag GmbH

Jetzt geht's los. Tipps und Infos für Schulabgänger. 4., aktualisierte Auflage März 2002.
Informationszentrum der deutschen Versicherungen

Next (WirtschaftsWoche Next) Heft 1/2003. Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH

'' EINSTIEG. Magazin zur Berufs- und Studienwahl. Magazin zur Messe für Berufsausbildung und Studium (EINSTIEG) in Hamburg, Januar 2003. Verlag EINSTIEG GmbH Köln

abi Berufswahlmagazin Heft 3/2003. Hrg. Bundesanstalt für Arbeit. sowie Hefte 1/2003, 4/2003

Uni-SPIEGEL. Das Studenten-Magazin, Heft 1/Februar 2003 SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG

SALZ, Hochschulzeitung für Hamburg, Ausgabe 2, November 2002, Hrg.: Verfasste Studierendenschaft der Universität Hamburg

Dreplaner Studium und Beruf 2001/2002. Dresdner Bank

Die Finanzen nach dem Abitur. Sparkassen Start-Service (Stand: März 1998) Deutscher Sparkassen-Verlag GmbH

Sonstige Materialien:

Finanzplanung: Liquidität als Kernproblem, iff - Institut für Finanzdienstleistungen e.V., Hamburg

Veit, S./ Weinhold, M.: Verbraucher- und Ratenkredite. Wie Sie am günstigsten Ihre Anschaffungen finanzieren. Hrg. von: iff - Institut für Finanzdienstleistungen e.V., Hamburg: rororo 1998, S. 45 - 67

Internetadressen:

http://europa.eu.int. http://195.185.214.165/europa_kommt/

www.daad.de

www.eurogate2000.de

www.sozialerhebung.de

www.his.de/Abt2/Auslandsstudium/Eurostudent/index.htm

www.schulbank.de

 
       
       
       
       
       
       

 

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