Lernsystem Informationskompetenz finanzielle allgemeinbildung

 

Modul 2: Verlaufsplanung

Private Versicherungen

Eine Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe I
Skript als PDF

Per Lorenz
Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Zentrum Schule & Wirtschaft

 

Verlauf Ziele Inhalte/Methoden/Materialien Evaluation
Vorüberlegungen
  • Erkennen, dass finanzielle Risiken durch Versicherungen verringert werden können.
  • Erkennen, dass Versicherungen auf dem Prinzip der Risikogemeinschaft beruhen
  • Erkennen, dass es freiwillige und Pflichtversicherungen gibt
  • Überlegungen anstellen, ob es Alternativen zu Versicherungen gibt
  • Erkennen, dass vor Abschluss einer Versicherung Angebote verglichen werden müssen
  • Erkennen, dass Versicherungen auf die eigene Lebenssituation abgestellt sein müssen
  • Erkennen, dass gleiche Leistungen mit unterschiedlich hohen Prämien erkauft werden
  • Erkennen wie man aus unnötigen Versicherungen wieder heraus kommt
  • Erkennen, welche Versicherungen für Schulabgänger, aber auch andere Zielgruppen in Frage kommen

Das Thema Versicherungen ist Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I ziemlich fern. Sie sind in der Regel über ihre Eltern versichert. Mit Eintritt in die Berufsausbildung kommen die gesetzlichen Sozialversicherungen für den Grundschutz bei Krankheit, Arbeitslosigkeit, Pflege und Rente hinzu und es wird Zeit sich über den darüber hinaus gehenden Versicherungsschutz Gedanken zu machen. Dieser Unterrichtsentwurf hat die privaten Versicherungen zum Gegenstand, die fast alle freiwillige Versicherungen sind. Eine Auswahl zu treffen, die auf die jeweilige Lebenssituation einer Person abgestimmt ist, erfordert Kompetenzen, deren Vermittlung Gegenstand des Unterrichts sein soll.

Man kann davon ausgehen, dass es nicht einfach ist, anbieterneutrale Informationen zu bekommen. Die Folge ist, dass viele Menschen falsch versichert sind und unnötig viel Geld für Versicherungen ausgeben. Die Ahnungslosigkeit der Kunden wird von Versicherungsvertretern ausgenutzt. Ein Beispiel sind die nur für einen relativ kleinen Personenkreis sinnvollen Kapitallebensversicherungen, die mit relativ hohen Provisionen für die Vermittler verbunden sind. Deshalb raten sie zu einem Abschluss, ohne auf den Bedarf der Kunden zu achten. Es wird auch nicht verraten, dass bei plötzlichem Kapitalbedarf und einer frühen Auflösung der Versicherung ein Großteil der eingezahlten Prämien nicht zurück gezahlt werden. Bei Kapitallebensversicherungen werden Sparen und Risikoabsicherung vermengt. Hier sollte eine klare Trennung erfolgen. Lebensversicherungen gibt es als Risikolebensversicherungen wesentlich günstiger.

Ein anderes Problem ist, dass es innerhalb einer Versicherungsform bei gleichem Versicherungsschutz unterschiedliche Prämienhöhen gibt. Durch gezielte Suche gilt es hier preiswerte Angebote zu ermitteln.

Der Versicherungsfall tritt glücklicherweise nur selten ein und die Personen merken nicht, ob sie richtig versichert sind. Es müssen also vor Versicherungsabschluss echte Risiken erkannt werden, die mit existenzbedrohenden Folgen einher gehen können und die unbedingt abgesichert werden sollten.

Für junge Erwachsene nach Beendigung der Ausbildung und Gründung eines eigenen Haushaltes gilt es zunächst einen Grundbedarf zu ermitteln, der die oben angestellten Überlegungen einbezieht.

 
Hinweise auf Literatur und Internetadresse  
  • Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Bildung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Informationszentrum der deutschen Versicherungen: Gesicherte Zukunft planen Bd. 1
  • Wirtschaft und Unterricht Bd. 9 für Hauptschulen, Schroedel Verlag
  • www.bundderversicherten.de
 
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