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Modul 9:

Richtig versichert? Wer den Schaden hat...

 

Verlauf Ziele Inhalte/Methoden/Materialien Evaluation
Problema­tisie­rungs­phase Die TN erkennen, dass man sich nur gegen die finanziellen Folgen aus einem Schaden versichern kann, nicht aber gegen den Schaden selbst Die TN versetzten sich durch "Imagination" in bestimmte Situationen, in denen ein Schaden entstanden ist. Die Situationen können aus der persönlichen Biografie erinnert oder nachempfunden werden. Der MT gibt hierzu Impulse. Er zeigt Dias oder Fotos z.B. zu Unfallszenen, Naturkatastrophen oder Einbrüchen und fordert die TN auf, das Bild in Ruhe zu betrachten. Die TN werden gefragt: Haben Sie eine ähnliche Situation schon einmal erlebt? Schließen Sie die Augen und vergegenwärtigen Sie diese Szene vor Ihrem geistigen Auge! Wie waren Sie in dieser Situation beteiligt? Welche Gefühle hatten Sie? Welcher Schaden ist entstanden? Waren Sie gegen den Schaden versichert? Wie hat die Versicherungen reagiert, wofür ist sie aufgekommen? Konnte der Schaden beglichen werden? Was ist "hängengeblieben"? (20') "Stimmungsbarometer" (s. Verlaufsplan 1)
Informations und Übungs­phase Die TN lernen ihren Versicherungsschutz nach dem GAU-Prinzip aufzubauen
  • Das GAU-Prinzip wird kurz vorgestellt. Danach soll vorrangig der Größte Anzunehmende Unfall abgesichert werden. Ereignisse, die möglicherweise zwar ärgerlich sind, aber insgesamt zu geringen materiellen Schäden führen, brauchen nicht versichert werden (z.B. Verlust des Reisegepäcks)
  • Der MT reicht Blätter herum, auf denen unterschiedliche Lebenssituationen benannt und verschiedene Versicherungen aufgelistet sind. Jeder TN soll in der Matrix markieren, welche Versicherungen für diese Situationen sehr wichtig, wichtig, weniger wichtig, unwichtig, überflüssig sind. Die Antworten werden auf Folie ausgewertet. Es schließt sich ein Gespräch an: Welche Versicherungen sind in welchen Situationen wichtig?

    (15')
Beobachtung der Übungen anhand des Evaluations­materials; Festhalten der Ergebnisse dieser Gruppenübung
Transfer-/ Reflexions­phase Die TN spüren Vertretertricks auf und entwickeln Handlungskompetenzen zur Durchsetzung der eigenen Interessen
  • Es wird ein Verkaufsgespräch nachgestellt. Fünf verschiedenfarbige "Denkhüte" symbolisieren fünf verschiedenartige Lebenssituationen. Die TN wählen zunächst je einen Hut, den sie aufsetzen, und nehmen die entsprechende Gesprächsposition ein. Der Versicherungsvertreter wird vom MT gespielt, er weiß nicht, welcher Hut für welche Situation steht. MT wendet verschiedene Vertretertricks an, u.a.:
    • er empfiehlt generell statt der Risiko-Lebensversicherung eine Kapital-Lebensversicherung, auch wenn erste in den meisten Fällen besser ist
    • er bietet Tarife an, die kaum vergleichbar sind (Anmerk.:heute müssen Tarife nicht mehr durch das Bundesaufsichtsamt für Versicherungen genehmigt und geprüft wurden; daher Versicherungsprodukte vergleichen; das günstigste ist nicht immer das Beste; am besten bestätigen lassen, dass die dem Vertrag zugrundeliegenden Versicherungsbedingungen in keinem Punkt negativ von den vor dem 01. Juli 1994 vom Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen genehmigten Versicherungsbedingungen abweichen
    • er bietet Fünf- oder Zehnjahres Verträge mit Rabatten auf besonders teure Versicherungsprodukte an
    • er bietet Kombi-Packete aus Reisehaftpflicht-, Reiseunfall- Reisegepäck (diese führen häufig zu Doppel-Versicherungen)

      MT rät, welche Lebenssituation für welchen Filzhut steht.

      (30')
  • Die TN fertigen gemeinsam ein Kündigungsschreiben zu einem Mustervertrag an:
    • bei unsinniger oder teuerer Versicherung Kündigung erwägen: nach Schadensfall innerhalb eines Monats nach Abschluss der Verhandlungen über die Entschädigung möglich; ansonsten einfach probieren die Versicherung per Einschreiben zu kündigen; denn wenn Versicherung dies nicht innerhalb eine Frist von 8 Tagen zurückweist, gilt die Kündigung als akzeptiert; für die fristgerechte Zurückweisung, trägt der Versicherer die Beweislast
      (15')
      Zum Schluss erhalten die TN einige Informationsbögen über Versicherungen.
Beobachtung der Übungen anhand des Evaluations­materials; Festhalten der Ergebnisse dieser Gruppenübung
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